Reißerischer Titel, ich weiß. Und eigentlich auch gar nicht so wahr… aber fangen wir von vorne an 😉 letzte Woche war ich für einige Tage in Portugal zu einer Weiterbildung. In der Mädelstruppe beschlossen wir, statt in Peniche (1 Std von Lissabon entfernt) zu bleiben, einfach nach Porto weiterzufahren.
Die Unterkunft
Wir mieteten uns ein richtig schönes Airbnb, welches uns genügend Platz bot:
Das Airbnb hat insgesamt 8 Betten (teilweise als Hochbett, getrennte Einzelbetten oder Doppelbetten) – zwei Zimmer haben ein eigenes Badezimmer mit Dusche, die beiden anderen Zimmer müssen sich ein Badezimmer teilen. Das Wohnzimmer, die Küche und die Dachterrasse sind groß genug für die Anzahl der Personen und richtig gemütlich!
Man läuft ca. 30 Minuten bis zum Rathausplatz oder man nimmt einen der Busse oder sogar einen Hop On Hop Off Bus direkt von der großen Nebenstraße. Ein Supermarkt ist in 5 Minuten Fußweg zu erreichen und außerdem braucht man mit einem Auto nur 12 Minuten zum Flughafen – die ideale Lage also! Es ist super ruhig; um 8 Uhr und um 21 macht die Kirche direkt nebenan ein schönes Glockenkonzert. Das Airbnb kann ich wirklich von Herzen empfehlen – gerade wenn man sich die Kosten teilt finde ich etwas mehr als 50€ für zwei Nächte absolut gerechtfertigt!
Ankunftstag
Am Freitag reisten wir gemütlich von Peniche mit dem Auto an und die Fahrt auf portugiesischen Autobahnen ist wirklich super entspannt! Wir hatten eine automatische Maut-Box in unserem Auto und mussten uns damit nicht mehr beschäftigen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist dauerhaft 120km/h wobei die Portugiesen das kaum nutzen und eher 100 fahren. Die Autobahnen sind leer, die Fahrer entspannt und es macht wirklich Spaß dort zu fahren!
Am coolsten finde ich es ja, dass man bei Einfahrten/Ausfahrten auf der rechten Spur eine durchgezogene Linie hat, was das Einordnen natürlich noch einfacher macht – mal davon abgesehen, dass es einfach super leer war und man eh keine Probleme hatte. Ab Gaia/Porto wurde es dann entsprechend voller und man kam über die geniale und mega hohe Autobahnbrücke in Porto an.
Die Unterkunft lag genau 7 Minuten von der Autobahnausfahrt entfernt, sodass man auch keine großen Stadtverkehr-Schwierigkeiten hatte. Wir kamen gegen 18 Uhr an und waren vom Tag (wir hatten vormittags eine Prüfung für ein Zertifikat geschrieben) so geschafft, dass wir nur noch einkaufen waren und den Abend auf der Dachterrasse ausklingen ließen.
Die Temperatur
Wir hatten Glück und konnten den super heißen letzten Sommertagen in Berlin entfliehen. In Portugal war es dann etwas kühler mit frischen 21 bis 24 Grad. Am Meer war es natürlich etwas frischer, sodass lange Hosen und Pullover Pflicht waren. In Porto war es dann etwas wärmer und mit einem luftigen Sommerkleid inklusive Jacke konnte man nichts falsch machen. Ein Tuch habe ich mir dann noch vor Ort gekauft, da der Wind teilweise recht frisch war 🙂 Ansonsten ist Ende August/September wirklich eine tolle Zeit, um Porto zu besuchen!
1 Tag in Porto!
Nach einem gemütlichen Frühstück überlegten wir uns einen Plan für den Tag. Eigentlich wollten wir eine sogenannte Free Walking Tour für 3 Stunden machen – hier bezahlt man zum Schluss den Betrag, den einem die Tour wert war. Die Guides achten dann natürlich schon darauf eine sehr spannende Tour zu machen, weil sie ja auch entsprechend bezahlt werden wollen. Das ganze ist aber keine Pflicht, was es sehr angenehm macht.
Wir hatten aber in unserer Gruppe eine Schwangere in der 14. SSW und so entschieden wir uns für einen gemütlichen Spaziergang in die Stadtmitte, um dann mit einem der Hop On Hop Off Busse zu fahren.
Hop On Hop Off Bustour
Der Anbieter hatte zwei Routen zur Auswahl und zuerst sind wir mit der blauen Route gefahren: Direkt in der Stadt dann über die berühmte Brücke Ponte Luis I bis nach Gaia und wieder zurück.
Über die Kopfhörer bekommt man ein bisschen was zu Porto erzählt und fährt gemütlich mit dem Bus die einzelnen Sightseeing Punkte ab. Natürlich kann man an jeder Haltestelle aussteigen und wieder zusteigen wie man möchte. Eine Tageskarte kostet 18€ und die Routen dauern jeweils 1 Stunde und 40 Minuten.
Am riesigen Kaufhaus El Corte Ingles sind wir ausgestiegen und haben ein bisschen geshoppt – lange Hosen, Schals, Pullover – denn im Bus oben war es doch recht frisch durch den Wind. Natürlich kam prompt in dem Moment die Sonne raus, als wir uns mit warmen Klamotten eingedeckt hatten haha
Essen in Porto
Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt – dem Rathausmarkt. Dort suchten wir uns ein süßes Restaurant für ein leckeres Mittagessen und die Wahl fiel auf Ris8tto da Baixa, ein stylishes, kleines Bistro mit leckerem Risotto. So gesättigt machten wir uns auf, um noch einige Mitbringsel zu shoppen und als Nachtisch Pasteis de Nata zu essen – ein mit Vanillepudding gefülltes Blätterteigküchlein! Die besten Pasteis gab es bei Manteigaria – da waren wir uns alle einig!!! Dort wurde mir auch zum ersten Mal gezeigt, dass man sich Zimt zu den Pasteis mitgeben lassen kann, ein absoluter Genuss!
Die schönste Buchhandlung
Ich hatte im Vorfeld natürlich auch schon auf Pinterest geschaut, was es so in Porto zu sehen gibt und als absolute Buchliebhaberin musste ich natürlich auch in die Livraria Lello, welche als schönste Buchhandlung der Welt gilt. Die Generation Instagram hat das natürlich sehr schnell rausgefunden, weshalb man nicht mehr einfach so in die Buchhandlung kann.
Stattdessen muss man zu einem anderen Laden an der Ecke begeben, um dort in der letzten Ecke eine Kasse zu finden für die man sich anstellen darf. Der Eintritt in die Buchhandlung kostet 5€ was wirklich ordentlich ist. Mit dem erworbenen Ticket darf man wieder raus und sich dann an der Buchhandlung anstellen. Es wird empfohlen ein Ticket vorab zu kaufen, da man sonst doppelt anstehen muss und das teilweise sogar 1 Stunde lang. Zweimal!
Wir hatten einfach richtig Glück denn zu dem Zeitpunkt (ca. 16 Uhr) standen an wir an der Kasse nur 15 Minuten und an der Buchhandlung überhaupt nicht, weil kein einziger dort war! Danke Universum 😀 Die Buchhandlung an sich ist wirklich SEHR schön, vor allem mit der geschwungenen Holztreppe, den geschnitzten Schränken und der Decke mit dem Buntglas.
Allerdings ist es auch sehr eng und SEHR voll und so wirklich etwas anschauen kann man eh nicht. Die meisten gehen nur für die Fotos rein und stehen dann im Weg rum. Ein Gutes hat es allerdings: Die 5€ vom Eintritt kann man sich auf ein Buch seiner Wahl anrechnen lassen. Findet man keines, gibt es noch kleine Informationshefte zum Buchladen, die genau 5€ kosten (ha ha ha).
Eis & zweite Bustour
Direkt neben der Livraria Lello gibt es das leckere Eiscafé Amorino, welches Eis in Rosenform verkauft. Als besonderes Gimmick kann man zu dem Eis noch einen Macaron mit Eisfüllung kaufen – ich habe mich da nur für den Macaron entschieden, der mit 1,80€ auch nicht günstig war. Das Eis mit Macaron kostete dann sogar über 6€. Happig, aber wer Eis und Instagram mag, wird sich das nicht entgehen lassen 😉
Nach diesem Snack wollten wir noch die zweite Route vom Hop On Hop Off Bus genießen. Zunächst fährt man ziemlich viele Ecken ab, die man mit der blauen Route schon gesehen hat – es empfiehlt sich also an einer Haltestelle einzusteigen, die etwas später kommt, damit man nicht zu viele gleiche Ecken sieht.
Nachdem wir die Innenstadt hinter uns gelassen hatten, ging es bis ans Meer zur sogenannten Käseburg und ab da ist die Route wirklich atemberaubend. Direkt am der Atlantikküste führt diese szenische Straße entlang und jede Welle, die man dort sieht ist so wunderschön wie die davor und danach.
An der Mündung vom Duoro vor der großen Autobahnbrücke Ponte da Arrábida entschlossen wir uns auszusteigen und von dort wieder zu unserem Supermarkt zu laufen. Und damit ging unser Tag in Porto auch schon zu Ende – trotz Bustouren sind wir tatsächlich auch 8km gelaufen.
Ich kann die Bustour auf jeden Fall empfehlen, wenn man einen allgemeinen Eindruck von Porto erhalten will, allerdings muss ich sagen, dass ich so auch nicht das Gefühl habe Porto so richtig gesehen zu haben, wenn ihr versteht was ich meine. Manchmal muss man die kleinen Gassen eben auch erlaufen, um sie so richtig zu erleben.
Porto an sich hat mir gut gefallen – es war total krass zu sehen, wie die Häuser an den Berghängen klemmen oder wie die Seilbahn über dem Duoro und den Portweinkellern schwebt. Und natürlich sind die Fließen an den Häusern eine absolute Augenweide, die darüber hinwegtrösten, dass es teilweise sehr verfallen aussieht.
Heimreise
Am nächsten Tag ließen wir es auch ganz gemütlich angehen, um dann zum Flughafen zu fahren. Leider gab es am Sonntag einige Probleme mit dem Radarsystem in Frankreich, weswegen unser Flug 2,5h Verspätung hatte. Allerdings haben die Piloten dann aus den 3:15h Flugzeit mal eben 2:45h Flugzeit gemacht, was echt cool war. Außerdem ist der Flughafen Porto ein internationaler Flughafen, wodurch es viele Shops gibt und man auch ein bisschen rumschlendern kann.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Sightseeinguide für Porto gefallen und vielleicht seid ihr ja auch bald mal da?