Ahhh, die Hochzeitsplanung – ein aufregender, spannender und stressiger Teil der eigenen Hochzeit. Ich persönlich bin ja sehr froh, dass dieser Teil vorbei ist und es gibt einiges, was ich anders gemacht hätte und andere Bräute auch. Ich habe dir ein paar Tipps mitgebracht – Geschichten von anderen Paaren und was diese im Nachhinein anders machen würden!
1 – Professionelle Hilfe engagieren
Ich hab’s ja schon aufgegriffen: Ich bin froh, dass der Part der Organisation vorbei ist. Obwohl ich im Bereich Hochzeiten tätig bin, fand ich es wahnsinnig schwierig entsprechende Dienstleister zu recherchieren und alles beisammen zu halten. So richtig auf die Füße gefallen ist mir das dann tatsächlich am Tag meiner Hochzeit! Denn ICH hatte ja alle Abläufe und Co im Kopf, aber eben kein anderer!
Das fiel mir dann erst auf, als ich allein in meinem stillen Kämmerchen saß und geschminkt wurde. Und dann dachte: Hm, wer zeigt den Leuten jetzt eigentlich wie sie zum Shuttle Bus kommen? Oder wo sie die Torten abgeben? Und die Autos parken können? Um vieles hat sich dann mein Mann gekümmert, der zum Glück vor Ort war – aber den Stress hätte ich ihm auch gerne erspart. Besser wäre es gewesen, sich gleich professionelle Hilfe in Form eines Hochzeitsplaners für die Organisation im Vorfeld und vor allem auch für den Ablauf am Tag selbst zu holen.
2 – Pläne geheim halten
So traurig es ist, aber beim Thema Hochzeit haben plötzlich sehr viele Menschen sehr viele Meinungen und halten damit nicht hinter’m Berg. Dabei ist das EUER Tag und nicht der Tag von Tante Gertrude. Die kann selber ihre Hochzeit planen und dann alles so machen, wie sie es will. Um den Kopfschmerz-Gesprächen aber zu entgehen, sollte man wenn möglich alle Pläne, Gedanken, Wünsche, Träume geheim halten und sie einfach durchziehen!
3 – Essen, essen, essen
So viele Bräute vergessen, am Morgen der Hochzeit ein bisschen was zu essen und zu trinken – dabei ist das super wichtig! Wenn der Blutzucker erstmal im Keller ist und man dann ganz aufgeregt in das Standesamt / die Kirche einläuft, wird einem plötzlich schwarz vor Augen. Wichtiger Tipp ist hier außerdem: Beine nicht durchdrücken, sondern die Knie leicht locker lassen. Drückt man am Trautisch nämlich vor Anspannung die Beine durch, kann es passieren, dass man tatsächlich in Ohnmacht fällt, irgs!
Und auch sonst sollte man von seiner Hochzeit wenn möglich alles genießen und dazu gehört auch das Essen. Ich selbst hab bspw. nur eine Kartoffel und eine halbe Bulette verdrückt, was echt schade war, denn das Büffet sah mega gut aus haha Hier ein Tipp: Lasst euch zwei Portionen einfach von jemanden einpacken (auch vom Kuchen), dann freut ihr euch entweder nachts im Hotel oder am nächsten Tag zu Hause drüber!
4 – Geschmack kann sich irren
Wenn es nach mir gegangen wäre. hätte ich vor 15 Jahren mal ein Brautkleid bei TK Maxx gekauft, weil es hinten eine türkische Schleife zum Festziehen des Korsett-Oberteils hatte und ich Türkis so schöne finde als Farbe. Gottseidank hab ich es nicht gemacht, denn a) mag ich diese Korsett-Teile nicht mehr und b) hätte eine grelle Farbe wie Türkis so null zum Gesamtkonzept gepasst. Wenn du also im Pinterest Zauberland bist und eine Hochzeits-Inspiration nach der nächsten siehst, dann schau einfach mal, welche Elemente tatsächlich klassisch und zeitlos sind und was gerade nur ein Trend ist. Manchmal ist es ganz gut, noch eine Nacht drüber zu schlafen, eh man sich auf das gesamte Deko Konzept festlegt.
5 – Zeit allein und zu zweit
Plant euch ein wenig Zeit allein und zu zweit ein, einfach um mal durchzuatmen und kurz zu reflektieren, was das für ein Tag gerade ist. Oft passieren so viele Dinge auf einmal, man ist voll mit Adrenalin und irgendwie kriegt man alles gestochen scharf und dann wiederum überhaupt nicht mit. Für meine Paare nutze ich immer die Zeit der Fotos, dass sie mal kurz verschnaufen können!
Übrigens: Wenn ihr euch Eheversprechen geben wollt, aber das nicht unbedingt vor versammelter Mannschaft passieren soll, wäre das hier auch der perfekte Zeitpunkt. Denkt daran, die Versprechen auch aufzubewahren – ihr könntet bspw. einen Kalligraphen bitten diese auf schönem Papier nachzuschreiben und das dann einrahmen!
6 – Vergiss nicht den Brautstrauß
Ja, es ist ungewöhnlich fast konstant einen Blumenstrauß in der Hand zu halten, deshalb ist es fast schon witzig, wie oft dieser dann doch vergessen wird. Also: Denk an den Brautstrauß und halte ihn auch wirklich in der Hand!
7 – Plant eure Gästeliste genau
Was mir die letzten 2 Jahre an Hochzeiten gezeigt hat: Es ist doch fast noch schöner den Tag wirklich nur mit den aller aller allerengsten Personen zu verbringen und eine kleine, intime Hochzeit zu feiern, als die richtig große Sause zu schmeißen. Selbst wenn ihr ein Elopement macht (also quasi durchbrennt und nur zu zweit heiratet), könnt ihr eine ganz zauberhafte Hochzeit mit allen drum und dran feiern. Und wenn ihr doch eine größere Feier plant, dann schaut euch die Gästeliste ganz genau an. Sind das wirklich DIE Personen, die mit dabei sein sollen oder sind das gerade auch nur Menschen in einer Phase eures Lebens, die in ein paar Jahren wieder verschwinden?
8 – Gebt euer Geld für Dinge aus, die euch wichtig sind
Nur, weil in sämtlichen Guides steht, dass man irgendwas bei der Hochzeit haben MUSS, ist das noch lange nicht Gesetz. Ich liebe zum Beispiel Torte – aber ich fand eine klassische Hochzeitstorte einfach nicht wichtig genug (sorry an alle meine Konditor-Freunde!). Wir haben uns stattdessen dafür entschieden, ein paar ausgewählte Gäste zu bitten etwas zu backen (teilweise hab ich das auch vorgegeben, weil ich nicht wollte, dass wir dann 3x Käsekuchen und 5x Streusel haben).
Die Gäste um Mithilfe zu bitten ist eh so ein Ding, was viele unterschiedlich sehen (und das ist total okay). Ich finde es in Ordnung, jemanden um einen Gefallen zu bitten und genauso gern mache ich das für andere bei Hochzeiten auch. Manche denken sich: Nein, die Feier ist zum Feiern da und keiner soll irgendwas tun müssen; das ist genauso in Ordnung.
9 – Das Hochzeitskleid
Ich bin SO hin und her gerissen, was dieses Thema angeht. Ich bereue auf keinen Fall, dass ich mein Hochzeitskleid gekauft habe – aber wenn ich ehrlich bin, versauert es seit 2019 im Schrank und nimmt viel Platz weg. Eigentlich unnötig. Hergeben will ich es aber trotzdem nicht. Es wäre also schlauer gewesen, gleich im Vorfeld zu planen, was mit dem Kleid dann hinterher passieren soll.
Wenn ihr euch ein Kleid kauft: Kauft eins, in dem ihr euch wie eine GÖTTIN fühlt und keins, was ganz okay ist und ins Budget passt. Außerdem: Ja, trägerlose Hochzeitskleider sind anders geschnitten (mehr Halt im Rippen/Hüftbereich) und werden wie wild für Hochzeiten verkauft. An den meisten Menschen sieht ein trägerloses Kleid aber einfach nicht so schön aus und wird trotz extra Halterungen rutschen. Es gibt einen einfachen Grund wieso sie trotzdem wie doof produziert werden: Diese Kleider sind viel leichter anzupassen, weil man keine Ärmel beachten muss.
Und ein Tipp noch von mir: Ein Kleid für die Party zu kaufen ist keine Extravaganz – ich hatte gedacht: „Ich trag das Kleid ja erst ab 15 Uhr, da will ich es auch bis zum Schluss anhaben!“, beim Tanzen war es dann aber doch viel zu groß, ausladend und nicht wirklich praktisch. Wenn ihr wie ich ein großes Kleid habt, was auch länger fällt, dann ist ein eigenes Kleid für die Party keine schlechte Idee!
10 – Wirf die Gruppenfotos über Bord
Uhhh kontrovers von einer Fotografin, aber wirf die ganze lange Liste an Gruppenfotos über Bord. Es gibt einen Grund (nee mehrere Gründe), warum ich meinen Paaren absichtlich sehr wenig Platz dafür einräume. Ich verstehe das Gruppenfoto mit allen Anwesenden, einfach um zu dokumentieren wer alles da war. Und dann verstehe ich die Gruppenbilder mit den wichtigsten Bezugspersonen – alles schick.
Aber es gibt Paare, die denken sie wollen mit jedem einzelnen Gast und in jeder familiären Konstellation ein Gruppenfoto haben. Nope, streicht das bitte. Am Tag selbst werdet ihr merken, wie anstrengend es ist, für so viele Bilder zu posieren. Ihr wollt eigentlich nur Kuchen essen und die Feier beginnen, aber habt noch 25 Gruppenfotos vor euch. Die Bilder die man sich davon tatsächlich ausdruckt und nochmal groß anguckt sind wirklich nur 2-3 ausgewählte!
Freut euch lieber daran, dass die Zeit, die ihr hier einspart, dafür genutzt werden kann, dass bspw. ich als Fotografin mehr Schnappschüsse der Gäste erstellen kann. Die sind euch dann viel wichtiger als die ultra geposten Gruppenbilder, glaubt mir.
11 – Traditionen ja, aber nur solche auf die ihr Bock habt
Es gibt soooo viele Hochzeitstraditionen und viele haben irgendwo auch einen romantischen Ursprung (und sehr viele einfach nur einen gruseligen!). Aber wenn ihr keine Lust auf bestimmte Traditionen habt, dann lasst sie einfach weg. Meine allerliebste Lieblingssituation war, als ein Brautpaar extra vorab gesagt hat „Wir wollen keinen Baum zersägen“ und sie dann doch damit überrascht wurden (sehr uncool… sehr, sehr uncool…) – kurzerhand holte der Trauzeuge (der ja dafür einen Riecher gehabt haben muss) eine Mini-Motorsäge aus dem Auto und machte dem Stamm in 5 Sekunden einen kurzen Prozess.
Was ich zum Beispiel auch immer empfehle ist den Quatsch mit dem „In der Nacht vor der Hochzeit muss man in getrennten Betten schlafen“ sein zu lassen. Man wird so schon nicht ganz so ruhig schlafen (Aufregung!) und wenn man dann noch woanders und nicht neben seinem Partner ist, dann wird es keine gute Nacht – und einen guten Schlaf sollte man vor einem so großen Tag auf jeden Fall haben!
12 – Verschenkt eure Deko
Das haben wir tatsächlich sogar gemacht und erst letztens hat meine Tante einen Untersetzer von meiner Hochzeit auf einer Feier an meinen Platz gestellt. Wenn der Tag vorüber ist und so langsam alle gehen, könntet ihr anfangen eure Blumen & Deko zu verschenken (vorausgesetzt sie ist nicht geliehen, klar!) Aber selbst ihr als Brautpaar braucht keine 14 Deko-Sträuße von den jeweiligen Tischen, von daher ist das für die Gäste eine nette Erinnerung und ihr werdet schnell alle Sachen wieder los. Das ist bei Blumen übrigens besonders gut, wenn ihr direkt nach der Hochzeit in die Flitterwochen fahrt!
13 – Verschwendet eure Zeit nicht mit Rumlaufen
Wenn ihr wirklich jedem Gast Hallo sagen wollt, dann macht das am besten direkt nach der Trauung, wenn euch die Gäste eh beglückwünschen. Ansonsten verbringt ihr die ganze Zeit damit von Tisch zu Tisch zu wandern und nur kurz Hallo zu sagen, ohne tatsächlich echte Gespräche zu führen.
14 – Hochzeitsfotograf engagieren
Hehe, natürlich muss ich diesen Punkt auch mit aufgreifen. Total viele sind hinterher traurig und merken nach der Hochzeit erst, dass es doch schön gewesen professionelle Bilder zu haben. Gerade auch von bestimmten Teilen des Tages, z.B. hatte ich keinen beim Getting Ready dabei, was ich schade fand. Im Nachhinein wären diese Bilder schön gewesen. Achtet vor allem auch darauf keine Kompromisse einzugehen, sei es vom Stil oder der Persönlichkeit her. Am Hochzeitstag verbringt ihr viel Zeit mit dem Fotografen, da muss es einfach passen. Und wenn ihr euch hinterher die Bilder anschaut, sollt ihr natürlich auch kein schlechtes Gefühl haben, weil der Stil doch nicht so das ist, was ihr euch vorgestellt habt.
15 – Angespannt sein
Wenn ihr sagt: „Ich habe meiner Freundin/Schwester/Mutter/gutem Kumpel eine Wegwerfkamera gegeben und die Bilder sind viel cooler als alles andere!“, dann liegt es nicht unbedingt an einem schlechten oder untalentierten Fotografen, sondern eher daran, dass ihr viel entspannter in der Gegenwart eurer Freunde wart und dort nicht konstant auf „Ich muss jetzt gut aussehen“ geachtet habt! Als Fotografin mache ich auch super gerne genau solche Bilder, dafür müsst ihr mir aber vertrauen und ein Stück weit einfach loslassen und die ganze Angespanntheit hinter euch lassen.
Wenn ihr denkt: „Einfacher gesagt als getan!“, dann könnt ihr direkt wieder aufatmen, denn auf genau solche Momente habe ich mich spezialisiert – ich lasse niemanden vor der Kamera hängen 😉
Ich hoffe euch hat die Liste gefallen und ihr konntet ein paar Punkte für eure eigene Planung mitnehmen!