Meine Liste der Beiträge in der Reihe „Du bist verlobt, und jetzt?“ wird langsam immer kürzer und wir nähern uns da dem Endspurt. Aber keine Sorge – meine andere Liste voll mit Blogideen ist noch sooo lang! Du wirst hier also weiterhin spannende und interessante Tipps zum Thema Hochzeit finden!
Heute geht es rund um die Sitzordnung! Egal ob im Standesamt, der Kirche, während einer Freien Trauung oder dann in der Location – ein paar Hinweise zum Thema Sitzordnung gibt es nämlich doch (vor allem aus Sicht einer Fotografin!). Natürlich gilt hier wie immer: Alles kann, nichts muss. Es ist natürlich gut ein paar traditionelle Regeln zu kennen, damit man sie brechen kann!
Sitzordnung im Standesamt
Im Standesamt landet jedes baldige Ehepaar, denn schließlich ist das nun mal Pflicht! Bei der Anmeldung zur Eheschließung wird man daher direkt gefragt, in welchem Standesamt man heiraten möchte. Manche Standesämter haben nur ein Trauzimmer, manche haben mehrere Locations und wiederum andere bieten Außenstelle in ganz außergewöhnlichen Plätzen an (z.B. im Botanischen Garten in Berlin, in einem Weidendom im Spreewald oder in einem Leuchtturm an der Küste).
Fakt ist: Die Trauzimmer haben meist keine Kapazität für 300 Gäste, sondern eher so für 10 – 30 Personen (im Durchschnitt, es gibt natürlich Ausnahmen). Manchmal sind auch mehr Personen zugelassen, die dann aber stehen müssen.
Fakt ist auch: In allen Trauzimmern gibt es genau einen Tisch mit Stühlen für den Standesbeamten, das Brautpaar und zwei Trauzeugen. Meistens nimmt die Braut den Platz rechts vom Bräutigam und die jeweiligen Trauzeugen sitzen daneben (immer schön an die Ausweise denken!). Bei der Anmeldung und der Wahl des Trauzimmers, könntet ihr fragen, wie viele Sitzplätze es denn tatsächlich gibt. Die vorderen Reihen sind dabei meist von der Familie belegt und zumindest Oma & Opa sollten auf jeden Fall einen Sitzplatz bekommen!
Sitzordnung in der Kirche
In der Kirche ist nun meistens weit mehr Platz, sodass auch wirklich alle Gäste Platz haben. Meistens ist der Bräutigam mit dem Trauzeugen der erste in der Kirche, der alle Gäste begrüßen darf und quasi ein wenig Platzeinweiser spielen darf 🙂 Hier ist es jedem frei überlassen die beiden Gangseiten nach Familien aufzutrennen oder freie Platzwahl zu lassen.
Auch hier sitzt die Familie ganz vorne, genauso wie die Trauzeugen und ggf. die Personen, die Fürbitten vortragen (oder diese sitzen am Gang, sodass sie direkt nach vorne laufen können). Achtet trotzdem darauf, dass sich die Gäste nicht zu sehr verteilen, sondern eher im Bereich vom Altar Platz nehmen (allerdings will ja jeder auch die Trauung miterleben von daher ist hier die Gefahr, dass sich Gäste ganz hinten hinsetzen eher nicht so groß).
Die Braut wird meistens von ihrem Papa in die Kirche begleitet – oder eben auch vom Opa, Onkel, dem Trauzeugen oder einer anderen ihr nahe stehenden Person. Natürlich kann man als Braut auch alleine in die Kirche einziehen, allerdings ist jemand, der einen führt auch eine große Stütze (wortwörtlich!) je nachdem wie voluminös Kleid und Schleier ist! Beim Einzug geht die Braut meist auf der linken Seite und beim Auszug mit dem Bräutigam auf der rechten Seite.
Sitzordnung bei einer Freien Trauung
Bei einer Freien Trauung könnt ihr euch austoben, wie ihr wollt! Ihr könnt so viele Stühle hinstellen wie ihr wollt und genauso die Anordnung von Stühlen und Tischen so arrangieren, wie ihr das möchtet. Es ist trotzdem immer gut, jemanden vor Ort zu haben, der die Gäste ein bisschen einweist und ihnen zeigt, wo man sich setzen kann.
Tipps von einer Hochzeitsfotografin
Schaut genau wie viel Platz bei einer Freien Trauung für die Fotografin bleibt, sich um euch zu bewegen, ohne die Gäste groß zu stören. Kann man hinter den Trautisch? Kommt man seitlich an den Gästen vorbei? Kann man den Ort umrunden? Wenn es nur eine Möglichkeit gibt zu Fotografieren könnt man sich überlegen eure Stühle und den Trautisch anstatt klassisch gegenüber auch seitlich, mehr nach vorne hin geöffnet aufzustellen. So hat man die Chance auch euch von vorne und eure Reaktionen festzuhalten und nicht nur eure Köpfe 😉
Klärt in der Kirche am besten auch mit dem Pfarrer/der Pfarrerin im Vorgespräch ab, wo die Fotografin überall stehen kann und ob es bestimmte Momente gibt, wo man auch mal etwas weiter nach vorne kann. Ich persönlich versuche das auch immer in Erfahrung zu bringen, aber meistens ist zum Zeitpunkt der Trauung gar nicht so viel Zeit.
Wenn man euch also – eben aufgrund der Location oder durch sonstige Restriktionen – nur von hinten sieht, hätte ich als Fotografin einen Wunsch: Interagiert miteinander. Es ist so schön diese kleinen Gesten festzuhalten, ein Lächeln, ein langer Blick, Händchen halten und so weiter. Ich weiß, man ist suuuper aufgeregt vor der Trauung und nervös und vielleicht ist einem ein bisschen schlecht haha aber gerade euer Partner hilft euch dann enorm und das ist einfach schöner, als wenn ihr nur starr geradeaus schaut 😉
Sitzordnung in der Location
Traditionell gibt es einen Brautpaartisch, an dem sitzt die Braut rechts vom Bräutigam. Links vom ihm sitzt die Mutter der Braut, daneben der Brautvater. Rechts neben der Braut sitzt der Bräutigamvater und dann die Mama des Bräutigams. Trauzeugen, Geschwister und Großeltern können ebenso an diesem Tisch platziert werden, immer im Wechsel zwischen Frau und Mann.
Klingt jetzt einfacher als es bei manchen Familien in Wirklichkeit meistens ist. Hier kann man sich also auch wieder selbst aussuchen, wie man es bei seiner Hochzeit halten möchte. Ihr solltet auf jeden Fall alle anderen Gäste gut sehen können und auch gesehen werden.
Wie genau ihr die Tische anordnen und aufstellen könnt, hängt natürlich auch von eurer Location ab. Eine Vorbesprechung vor Ort wo euch die Möglichkeiten gezeigt werden, ist dementsprechend unbedingt erforderlich. Die Location hat dann natürlich noch im Blick, dass alle gut auch zwischen den Tischen laufen können und damit auch Kellner & Co jeden Gast gut erreichen können.
Die Tische mit euren Freunden und Familien solltet ihr so aufteilen, dass jeder mindestens eine Person hat, die er gut kennt und mit der er sich unterhalten kann. Ihr kennt ja eure Gäste am Besten und wisst, wer gut zusammenpasst! Wenn ihr ganz viele Kinder als Gäste habt, empfiehlt es sich vielleicht einen separaten Tisch nur für Kids aufzustellen!
Und: Wie wissen die Gäste an welchem Tisch und welchen Platz sie sitzen werden? Ein Tischplan und Namenskarten sollten unbedingt vorbereitet werden! Für den Tischplan könntet ihr euch auch witzige Tischnamen ausdenken (anstatt Tisch 1 – 7, vielleicht Tisch „Iron Man“, Tisch „Captain America“ oder Tisch „Gryffindor“ :D) Hauptsache es passt zu eurem Hochzeitsthema.
Tipps von einer Hochzeitsfotografin
Achtet darauf, dass vor eurem Tisch keine Säulen o.ä. stehen und den Blick auf euch verwehren! Kennzeichnet eure Sitzplätze besonders mit etwas anderer Deko oder größeren Blumen. Habt ganz genau im Kopf, wer alles eingeladen ist und an welchen Tischen sitzt – solltet ihr in eurer Begrüßungsrede die Tische vorstellen wollen, wäre es peinlich zu sagen „Und äh hier sitzen so sonstige Menschen…“ 😉
Das waren nun also meine Tipps zum Thema Tischordnung – fällt euch noch was ein, was man ergänzen sollte? Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen!