Was soll ich sagen? Die Hochzeit war eine der emotionalsten Hochzeiten dieses Jahr – schließlich ist das Brautpaar meine Schwester und ihr Mann. Die beiden haben schon letztes Jahr im Oktober standesamtlich in Kiel geheiratet und manchmal kommt es eben doch ganz anders, als man denkt und zack stand die kirchliche Trauung auf dem Plan!
Insgeheim wollten sie schon immer bei unseren Großeltern im Garten feiern, allerdings wollten sie Oma und Opa auch nicht viel Arbeit aufhalsen. Jetzt werden die beiden Eltern und auf die Frage, ob nun noch eine große Hochzeit gefeiert wird, verneinten sie: „Wenn die Kinder da sind, können wir sowas planen.“ Davon wollten unsere Großeltern gar nichts wissen und waren begeistert, als sie vom Wunsch hörten eine Gartenhochzeit zu feiern.
Jeder bringt sich ein
Kurzerhand wurde quasi für Sarah und Stephan die Hochzeit geplant! Ich fand es so schön zu sehen, welche Talente zusammengekommen sind, um diesen Tag möglich zu machen. Da haben wir den Garten unserer Großeltern, liebevoll gehegt und gepflegt und extra schick gemacht für diesen großen Tag. Praktischerweise gibt es dort sogar zwei Gartenlauben mit Toiletten, sodass niemand auf ein Dixie Klo musste 😉
Unser Papa hat als Elektro-Techniker den gesamten Garten verkabelt und überall Lichter sowie Boxen aufgebaut. Die Kabel wurden außerdem fachmännisch versteckt (was wir beim Aufbau richtig schick fanden und beim Abbau NA JA 😀 haha)
Unser Onkel als Tischler hat sich ebenfalls ins Zeug für den Aufbau und Abbau gelegt und alle Biertische mit kleinen Brettern verschraubt, sodass sie einerseits auf einer einheitlichen Höhe waren und nicht gewackelt haben! Die Gartenzelte bekamen wir von Bekannten ausgeliehen und auch die Stühle und teilweise das Geschirr wurde netterweise von der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt, da unsere Großeltern da sehr engagiert sind.
Unsere Tante wurde mit der Deko betraut und ist voll in ihrem Element aufgegangen! Ganz akkurat und nach Plan wurden die Tische und das Zelt dekoriert und liebevoll gestaltet.
In der Dorfkirche fand die Trauung statt und wer könnte den Traugottesdienst besser gestalten, als der eigene Papa? Das hat das ganze natürlich wundervoll persönlich und einfach nur schön gemacht! Die Predigt von Stephans Papa war einfach nur mega schön!
Stephans Bruder wusste natürlich, wie sehr Stephan (der selber Posaunist ist) Blechbläser liebt und hat zusammen mit seiner Frau ein professionelles Ensemble engagiert, welches zusammen mit einem genialen Organisten und Freund den Traugottesdienst und den Sektempfang begleitet hat.
Die Fotos hab natürlich ich gemacht 😉 und außerdem habe ich noch eine Photobooth aufgestellt: mit einer Polaroid Kamera, drei Millionen Stickern (nicht übertrieben) und dem Gästebuch, wo man sich direkt eintragen konnte. Und weil das noch nicht genug war, hab ich außerdem die Hochzeitstorte gebacken: einen richtig leckeren 5-stöckigen Carrot Cake! Unsere Mama hat auch zwei richtig ausgefallene Torten gebacken – beim Kuchenbüfett übertreiben wir es gerne 😉
Tja und das Hochzeitskleid? Das hat Sarah kurzerhand selbst genäht (wobei, sind 50 Arbeitsstunden kurzerhand?) Denn so richtig hat ihr einfach kein Umstandsmoden-Hochzeitskleid gefallen, also stöberte sie in ihrem Schnittmusterhaufen und fand ein tolles Abendkleid, welches sie sich schon mal genäht hatte. Lustigerweise passte das sogar noch halbwegs, also musste sie nur die Größe leicht anpassen und wusste, dass es selbst mit Bauch noch gut sitzen wird. Und dann hat sie ganz akkurat und feinsäuberlich ihr Hochzeitskleid selbst genäht – sieht das nicht großartig aus?
Der Hochzeitstag
Nach der Trauung gab es einen kleinen Sektempfang vor der Kirche und von dort ging es in den Garten für Kaffee & Kuchen. Danach machten wir ein paar Gruppenfotos und es wurde Tischtennis gespielt, getanzt, getrunken und gelacht.
Abends gab es ein richtig leckeres arabisches Büfett mit extrem geilen Salaten, Pasten, Börek und co! Das war wirklich der absolute Hammer und hat sooo lecker geschmeckt! Zum Glück haben die beiden sich auch zwei Getränke-Kühlschränke gemietet und diese voll mit leckeren Getränken gestellt – das war bei den 30 Grad auch wirklich nötig!
Wetter-Party
Plötzlich kam aber etwas Bewegung in die Menge und mit gerunzelter Miene beobachtete man die Wetterapps und vor allem den Himmel. Denn am Horizont tauchten schon die ersten Blitze auf!
Plötzlich fegte eine Windböe in die beiden Partyzelte, hoben sie an und setzten sie ca. 20 cm weiter hinten wieder ab – alles schrie „Haltet die Zelte!!“ und jeder schnappte sie eine Stange und hielt sie fest 😀 Das war ein Spaß! So standen wir im Zelt und die Musik lief und der Wind zog. Als es zu regnen anfing, hörte der Wind zum Glück auf und wir feierten einfach im Partyzelt weiter.
Sowas macht eine Hochzeit einfach unvergesslich! Es war wirklich ein unfassbar schöner Tag – jetzt sind wir beide erstmal froh, so schnell keine Hochzeit planen zu müssen haha und freuen uns auf die Hochzeit unserer Cousine nächstes Jahr!