Genauso wie ich von meinem JGA erzählt habe, wollte ich auch vom JGA meiner Schwester erzählen – welcher total ungeplant war und erst hinterher dazu deklariert wurde!
Natürlich wollte ich für meine Schwester auch so einen hammer Junggesellinnenabschied planen und organisieren, so wie sie das auch für mich gemacht hat – und ich hatte schon die total krasse Ideen, aber dann erzählte sie mir von ihrer Schwangerschaft und zwischen „Also wir heiraten doch groß“ und der eigentlichen Hochzeit lagen grad mal so zwei Monate. Und dann ist sie natürlich immer noch der Typ Mensch, der immer sagt: „Das ist schon okay, ich brauch sowas ja gar nicht. Dein JGA ist einfach auch meiner.“
Tja und dann kam es im Sommer zu so einem genialen hammermäßig coolen und relaxten Tag auf der Kieler Woche, dass wir alle einheitlich beschlossen ihn nachträglich als JGA zu betiteln! Und von diesem Tag erzähle ich euch jetzt:
Die Kieler Woche
Keine Ahnung, ob euch das überhaupt was sagt. Ich muss nämlich ehrlich gestehen: Bevor meine Schwester nach Kiel gezogen ist, hatte ich keine Ahnung, dass die Kieler Woche existiert und was das eigentlich ist.
Und zwar handelt es sich bei der Kieler Woche um das weltweit größte Segelfestival! Jedes Jahr besuchen 3 Millionen Menschen Kiel zur Kieler Woche und es finden ca. 2.000 unterschiedliche Einzelveranstaltungen statt.
Kern des Ganzen sind natürlich Segelsportwettbewerbe mit der abschließenden Windjammerparade (alle Segelschiffe fahren in einer Parade auf das Meer hinaus) – allerdings findet rundum die Kieler Förde (Hafenbecken + Meeresbucht) am Kai ein durchgängiger Kirmes statt.
Neben den normalen Essbuden und Verkaufsständen, gibt es noch Fahrgeschäfte direkt am Hafen / Hauptbahnhof sowie überall in der Stadt verteilte Bühnen für Musiker und co. Die gesamte Stadt befindet sich 2 Wochen lang im Ausnahmezustand. Auch der lange Jahrmarkt am Kai ist quasi in Themengebiete unterteilt.
Gefühlt kann man zu jeder Tages und Nachtzeit auf die Kieler Woche und sich dort unter die Leute mischen. Natürlich wird es da abends immer etwas voller, aber an sich sind alle sehr entspannt und relaxt.
Der JGA
Normalerweise ist es keine Kieler Woche, wenn es nicht aus allen Eimern schüttet! Und im Volksmund heißt es, dass nach der KiWo der Sommer in Kiel beginnt – also haben sich die Veranstalter gedacht: Schieben wir die KiWo doch einfach nach hinten! Und siehe da: Eine Woche vorher schüttet es aus allen Eimern und passend zur KiWo zog der Sommer ein – das nenn ich mal Timing!
Am Tag selbst gingen wir gegen Mittag zur Kieler Woche und trafen uns dort mit einer Freundin meiner Schwester. Wir schlenderten gemütlich am Kai entlang und holten uns so ziemlich alles Essbare, worauf wir Lust hatten: Das find bei echten holländischen Poffertjes und spanischen Churros an und hörte bei Pommes und Virgin Caipirinha auf.
Worderkant Festival
Ein Bereich der Festmeile war das sogenannte Worderkant Festival – eine Art alternatives Festival mit entspannten Vibes. Etwas entfernt von der Hauptmeile im grünen Park konnte man relaxen und einige DIY Projekte basteln. Wir saßen also dort gemütlich mit unseren Drinks und waren dann direkt die ersten, die mit dem Blumenkranzbinden starten konnten. Uns wurde gezeigt, wie man ganz einfach einen eigenen Blumenkranz zusammensteckt und richtig stolz präsentierten wir unsere Ergebnisse.
Danach wurden wir von so ziemlich JEDEM auf diese Haarkränze angesprochen, weil die wirklich super niedlich aussahen und eine Frau kam sogar direkt auf uns zu, um ein Gruppenfoto von uns zu machen und später filmte uns auch das Fernsehen, weil es einfach so gut zur Stimmung passte!
Nach dem Worderkant Blumenkranz-Binden gönnte ich mir eine Zuckerwatte und wir setzten uns in den Park, um die Sonnenstrahlen und das gute Wetter zu genießen. Einige Zeit später ging es weiter zum kleinen Hafenbecken vor der Fußgängerzone, wo wir direkt in der ersten Reihe noch Plätze erwischten, 2 Minuten vor dem Start eines Jump Wettbewerbes. Am Hafenbecken war eine riesige Rampe aufgestellt und von dort stürzten sich die Sportler auf Skateboards oder BMX Rädern mit waghalsigen Sprüngen in das Hafenbecken.
Bootsfahrt auf der Kieler Förde
Abends waren wir mit den jeweiligen Partnern von meiner Schwester und ihrer Freundin verabredet, die zur gleichen Zeit ein Konzert auf einem Boot spielen sollten. Wir überlegten uns also schon mal am Hafen die Anlegestelle des Bootes zu suchen (eigentlich sollte das noch 30 Minuten dauern) und fanden zu unserer Überraschung das Boot am Hafen liegend vor. Wir durften an Deck (obwohl geschlossene Gesellschaft war) und stellten fest, dass das Boot nicht vom Hafen los kam und seit 3 Stunden probiert wurde, das ganze zu reparieren. Kaum saßen wir an Bord, war die Reparatur abgeschlossen und wir fuhren noch eine Stunde über die Kieler Förder und bewunderten den Sonnenuntergang, die Heißluftballons sowie das kostenlose Bläserkonzert der Männer!
Was für eine Stimmung! Nach unserem Bootsausflug gingen wir gemeinsam wieder zum Startpunkt zurück und bekamen total Lust auf indisches Essen – genau beim Inder war noch ein Tisch frei wo 6 Leute ranpassten, obwohl alles sonst super voll war! Als Nachtisch gönnten wir uns auch nochmal Poffertjes und auch dort war der Stand auf magische Weise leer, als wir dort ankamen.
Ein perfekter Tag
Das hat den Tag im Endeffekt auch so perfekt gemacht: Die Stände waren immer genau dann leer, als wir ankamen und wir konnten direkt bestellen. Das Blumenkranzbinden fand genau für uns statt und danach verschob sich alles um 1-2 Stunden. Wir bekamen genau Plätze am Hafenbecken. Wir konnten mit dem Boot mitfahren und die Sonne genießen. Im Park wurden genau 3 Stühle frei, wir bekamen außerdem noch den allerletzten Bus zurück nach Hause und mussten nur 3 Minuten warten etc. etc. etc. es war einfach alles rundum rund und perfekt!
Deswegen haben wir den Tag dann auch im Nachgang als JGA betitelt und sind super froh, wie so alles verlaufen ist! Wie würdet ihr euch euren perfekten Tag vorstellen?