Von mir gibt es heute ein paar klassische Posing Tipps & Tricks, die du für deine Blog Fotos (oder generell Fotos) nutzen kannst! Mich hatten ein paar Leserinnen gebeten doch mal einen solchen Beitrag zu schreiben und hier ist er!
Hinweise für den Posing Beitrag
Zu allererst vielen Dank an Sandra von Baerlinki.net, dass sie für mich Model stand und bei diesem unfassbar kalten Wetter mit mir Fotos gemacht hat!
Und noch ein kleiner Hinweis, bevor es gleich los geht: Das Licht war an diesem Tag in den Hackeschen Höfen mehr als bescheiden (leider) – ich wollte aber unbedingt eine Wand im Hintergrund und daher mussten wir in die Höfe hinein (Die Haupteinstellungen für Blende & Verschlusszeit habe ich immer als Bildunterschrift mit eingetragen).
So vom generellen Look bin ich jetzt nicht zufrieden mit den Fotos – denk dir einfach, dass es hier nur um das Posing geht und nicht, ob jetzt das Licht wunderschön ist!
Fehler 1: Zu nah am Hintergrund
Und hier sehen wir schon den ersten klassischen Fehler: Man will sich vor eine coole Wand stellen und posieren und steht dabei viel zu nah dran. So hat die Kamera gar keine Möglichkeit so schön „verschwimmen“ zu lassen, weil das Model eben direkt davor steht und mit der Wand quasi eine Einheit bildet.
Ich habe das ganze natürlich noch etwas forciert, in dem ich als Blende 4.0 gewählt habe (das bedeutet, dass ich auch wollte, dass der Hintergrund fast genauso scharf ist wie Sandra!).
Besser: Weiter Weg von der Wand
Zack, stellt man das Model von der Wand weg, gibt man dem Hintergrund auch die Chance zu verschwimmen und seine ganze Pracht im Bokeh zu entfalten. Hier habe ich auch absichtlich die Blende 1.4 genommen, um das ganze einfach zu verstärken und diesen Kreis-Effekt um Sandra zu erzielen.
Keine Regel ohne Ausnahme
Natürlich ist es dir und deiner künstlerischen Freiheit überlassen das Model so vor Wänden und Hintergründen zu stellen, wie du willst! Hier zeige ich ein paar Beispiele, wo ich mich auch nicht an die Regel gehalten habe:
Ich wollte an dieser Stelle mit dem Sandstein des Gebäudes spielen, weil sich die Farben so in ihrem Kleid und ihren Haaren wiedergefunden haben. Der Hintergrund ist auch nicht so ablenkend wie eine Graffiti-Wand muss man dazu sagen. Trotzdem: Sie steht direkt davor, aber verschwindet nicht darin, sondern vereint sich eher.
Hier eine andere Möglichkeit, um die Wand in das Bild zu integrieren: Von der Seite fotografieren und den vorderen Teil durch die Blende verschwimmen lassen. Interessanter Effekt, wie ich finde.
Auch hier steht das Model (meine Schwester übrigens) direkt vor der Wand, aber seitlich weggedreht. Ich habe auch hier nicht frontal fotografiert, sondern stand eher seitlich, weswegen die Wand in den buchstäblichen Hintergrund rückt und nicht störend wirkt.
Fehler 2: Frontal ins Gesicht
Hier habe ich das gleiche Bild genommen wie oben, aber Sandra und ich standen uns frontal gegenüber – jetzt frag dich mal kurz wie oft du wirklich jemandem frontal gegenüberstehst? Ich behaupte mal nicht sooo häufig. Deswegen wirkt es auf Fotos auch immer sehr direkt.
Klar, willst du einen auf Girlboss und Beyoncé machen, dann stell dich frontal hin; geht es aber um Portraits für den Blog, willst du eventuell nicht so „stark“ rüberkommen.
Besser: Kopf leicht drehen
Eine minimale Bewegung, aber ein ganz anderer Effekt als beim Bild oben. Entweder man dreht den Kopf ganz leicht zur Seite oder…
…lässt das Model einfach mal ganz woanders hinschauen. Hier ist auch der Körper noch leicht eingedreht. Man wirkt etwas unnahbar, aber der Bildbetrachter hat auf jeden Fall nicht das Gefühl, dass du ihn durch den Computer anspringst 😉
Fehler 3: Quetschgesicht
Auch ein Klassiker: Das Gesicht in den Händen aufgestützt. Auf jeden Fall eine niedliche Pose, am besten noch mit einem kleinen Lächeln. Nur wie sieht das bitte aus? Das eine Auge ist viel kleiner als das andere, der Mundwinkel Joker-like verzogen und überall Falten wie so ein Faltenhund!
Besser: So tun als ob
Der Trick bei dieser Pose ist, dass man so tut als ob man sein Gesicht in seine Hand legen würde. Aber auf Sandras Hand liegt momentan gar kein Gewicht. Dazu krümmt man die Finger noch leicht und schon hat man eine schöne Pose, die einem nicht das Gesicht eindrückt!
Fehler 4: Frontal mit ganzem Körper
Hier erinnern wir uns einfach nochmal an die 2. Regel: Frontal, eher nicht so. Klar kann man machen, keine Frage, aber irgendwie wirkt es doch sehr „kastenartig“.
Besser: Klassische GNTM Pose einnehmen
Jo, ich geb’s zu: Mit der Pose kann man so gesehen nichts falsch machen, weil das einfach der absolute Klassiker ist. Manche sagen ja langweilig (waaas?) – aber: Wenn du oder das Model euch erstmal für das Shooting „aufwärmen“ müsst, dann ist eine klassische Pose einfach super. (Ich nenne das übrigens sehr gern meine Basispose!)
Man stellt sich mit dem ganzen Körper seitlich zum Fotografien und dreht dann den Oberkörper Richtung Fotograf ein. Das Knie leicht eingewickelt, vielleicht noch die Hand in die Hüfte (darauf achten, dass du zwischen Körper und Arm eine Lücke hast) und fertig! Wenn du jetzt noch den Kopf leicht schräg legst, dann hast du schon mal gewonnen!
Fehler 5: Starr & Unbeweglich
Okay, stell dir vor: Du willst dein Outfit präsentieren und zwar von Kopf bis Fuß. Und dann stellst du dich hin und der Fotograf drückt ab und dann kommt ungefähr das da oben raus. Und irgendwie, nee.
Der Trick ist: Du bist zu starr! Fotos halten immer einen kleinen Moment fest und zeigen eben nicht das Outfit in seiner eigentlich Pracht – deswegen bist du gefragt! Beweg dich, deute Bewegung an, probier einfach was aus.
Der Fotograf weiß schon, wie er das fotografieren muss, damit du dabei nicht unscharf wirst (manchmal haben unscharfe Bewegungsbilder ja das gewisse Etwas…)
Besser: Bewegen oder andeuten
Hier habe ich Sandra einfach mal auf mich zulaufen lassen…. man sieht die Bewegung in ihrem ganzen Körper und außerdem noch an dem leicht verschwommenen Fuß. Die Handtasche lebt – wenn du verstehst, was ich meine.
Bonuspunkte gibt es zusätzlich, wenn die Hände nicht in den Taschen sind (oder nur eine Hand), sonst machst du dich unnötig breiter als du eigentlich bist (und das noch plus dicker Winterjacke!).
Das waren meine Tipps & Tricks für dein Blog-Posing! Ich hoffe du konntest ein bisschen was mitnehmen und ich habe es gut erklären können! Zu allen „Fehlern“ sei natürlich gesagt: Es ist deine künstlerische Freiheit das zu tun und zu lassen, was du willst.
Manche High Fashion Fotos machen das mit dem Frontal voll mit Absicht, weil man eben total stark und überheblich rüberkommen soll! Also alles kann, nichts muss!
Was sind denn deine liebsten Posen, die du für deine Blogfotos verwendest?