Wirklich ALLE meine Bräute haben gefragt, wann denn endlich ein Blogbeitrag zu meiner eigenen Hochzeit kommt und ich habe sie immer vertröstet, da ich erstmal deren Hochzeiten verbloggen wollte! Ha, aber heute ist es soweit und ich erzähle euch ein bisschen was über meine eigene Hochzeit im Spreewald!
Wieso denn Spreewald?
Wie sind wir eigentlich auf den Spreewald gekommen? Ich habe einfach eine Location gesucht, die irgendwie etwas mit Großbritannien zu tun hat, da ich ja für einige Zeit in Schottland gewohnt habe und ich es einfach wunderschön fand. Und bei der Recherche fiel uns Spreewood Distillers ins Auge – eine Whisky Destille im Spreewald! Wir waren direkt begeistert, liehen uns ein Auto und fuhren in den Spreewald, um uns die Location genauer anzuschauen. Obwohl wir keinen Termin hatten, nahm sich einer der Besitzer über eine Stunde Zeit uns alles zu zeigen und sogar schon einen ersten Zeitplan zu entwickeln. Uns war klar, dass wir hier feiern wollen würden.
Blieb nur noch die Frage der Trauung, denn ich wollte unbedingt auch am Tag der Feier getraut werden. Wir liefen ein wenig durch Schlepzig spazieren und sahen plötzlich ein Brautpaar auf den Feldern und im Vordergrund ein seltsames Gebilde aus Ästen und Blättern. „Lass uns dort zu dem Schild hingehen und gucken, was dort steht!“, sagte ich und zack: Der Weidendom, Außenstelle vom Standesamt. Bingo! Wir waren begeistert, um es mal so auszudrücken. Während der Organisation war ich dann gleich noch glücklicher, da Brandenburg es mit dieser „Erst 6 Monate im Voraus können Termine gebucht werden“-Regel nicht sooo genau nimmt und ich alle Termine schon 1 Jahr vorher fest buchen konnte – große Erleichterung!
Ein bisschen Sorge machten uns dann noch die Hotels, da wir genau am Vatertagswochenende heiraten wollten und schon ziemlich viel ausgebucht war, aber zum Glück gab es in der Nähe ein Van Der Valk Hotel, in dem wir alle Gäste unterbringen konnten. Mit einem Shuttle konnten sich die Gäste dann von dort abholen und wieder hinbringen lassen.
Die Vorbereitung
Aber nun zum Tag selber 🙂 Es war einfach wunderschön! Wir haben ganz entspannt ausgeschlafen und dann bin ich mit meiner Freundin Kate aus Schottland mit dem Auto in den Spreewald gedüst. Mein Mann wurde von seinem Trauzeugen und Freunden etwas später abgeholt. Wir fuhren ins Hotel und bei meiner Schwester hab ich mich erstmal geduscht und meine Haare gemacht – bei Locken kann es manchmal tricky sein, aber an dem Tag hat einfach alles perfekt geklappt!
Dann wurde ich nach Schlepzig gefahren, da meine Schwiegereltern sich dort direkt einquartiert hatten – meine Schwiegermama U. (ich hab zwei haha) hat uns nämlich die Deko geschenkt und hat schon in den Tagen zuvor alles aufgebaut – das muss eine wahnsinnige Arbeit gewesen sein! Bei meinen Schwiegereltern in der Unterkunft wurde ich von Livia geschminkt und dann kam auch schon meine Schwester wieder, um mir ins Kleid zu helfen. Und dann hatte ich noch 2 Minuten zum Durchatmen ehe meine Eltern kamen und wir zum Weidendom gefahren sind.
Die Trauung
Uff, in dem Auto war ich ziemlich aufgeregt – jetzt nicht unbedingt nervös, sondern einfach nur glücklich, dass wir jetzt gleich heiraten würden! Die Klimaanlage pustete auf Hochtouren, obwohl es draußen gar nicht so warm war – meinem Papa und mir war einfach nur heiß haha Dann war es kurz vor 3 und die Trauung ging los. Ich wurde von meinem Papa zum Trautisch geführt und weiß noch ganz genau, dass ich total gerannt bin dabei 😀 Außerdem hab ich ganz erstaunt einzelne Gäste wahrgenommen und mich gefreut, dass sie „auch“ hier sind – dabei hatte ich sie doch eingeladen? haha
Die Trauung war wirklich wunderschön und sehr persönlich, das fand ich toll! In den kurzen Pausen wo ausgesuchte Lieder liefen, haben mein Mann und ich uns erzählt, was wir in der Zeit davor alles so erlebt haben – ich glaub das fanden die Gäste ziemlich amüsant! Die ganze Zeit war ich auch einfach nur glücklich und dann gab es einen Überraschungsauftritt von meiner Schwester und ihrem Mann. Sie hat gesungen und er hat sie auf der Posaune begleitet – ab da war es vorbei und ich musste so weinen 😀
Der Sektempfang
Ganz offiziell waren wir dann also verheiratet und ich begrüßte erstmal unsere Gäste – mein Mann hatte sie ja schon vorher gesehen, aber ich natürlich nicht. Gemeinsam liefen wir die 20 Meter zur Spreewald Destille und machten einen kleinen Sektempfang auf der Kahnterrasse. Wir hatten uns im Vorfeld gegen eine Hochzeitstorte entschieden und lieber ein paar Gäste gefragt, ob sie uns einen Kuchen backen könnten. Daher gab es eine geniale und reichliche Auswahl an verschiedenen Kuchen und Torten!
Für meinen Mann und mich ging es dann zum Brautpaarshooting (Fotos von http://www.hochzeitslicht.de/), während unsere Gäste auf der Kahnterrasse entspannen konnten. Wir sind nochmal zum Weidendom zurückgelaufen und hatten dann unseren Spaß beim Shooting. Die Zeit verging rasend schnell! Als wir zurück zur Destille kamen, machten wir noch ein paar Gruppenfotos und konnten zum ersten Mal auch unsere Deko bewundern. Meine Schwiegermama hat aus der Destille wirklich einen Traum aus grünen Farn, Disteln und ganz vielen Lichtern gezaubert! Es war so wahnsinnig schön! Überall standen Kerzen und Windlichter und der überdachte Bereich hatte an jeder Säule Birkenstämme befestigt, die komplett in Lichterketten eingehüllt waren. Als es abends dunkel wurde kam das so richtig zur Geltung!
Essen & Spiele
Wir haben uns für ein richtig gemütliches Grillbüfett mit lokalen Leckereien entschieden – zum Beispiel gab es eine ganze Platte mit verschiedenen Sorten an Spreewaldgurken. Ich GLAUBE das Essen war super lecker – ich hab nur einen halben Teller gegessen und gar nichts richtig geschmeckt, weil ich so aufgeregt war 😀 Zum Ende des Essens wurde eine Diashow mit ein paar Bildern von uns abgespielt – teilweise kannte ich die Fotos noch gar nicht!
Und dann durften wir natürlich auch bei einem kleinen Spiel mitmachen. Mein Papa hat das ganze moderiert und das war wirklich super lustig! Es standen nach und nach verschiedene Konstellationen an Gästen vor uns und wir mussten raten, was diese Gruppe miteinander verbindet! Zum Beispiel hatten alle bunte Socken an, im März Geburtstag oder mussten schon mal ihren Führerschein abgeben haha
Als zweites Spiel gab es dann eine knifflige Variante von der „Reise nach Jerusalem“ – immer, wenn die Musik stoppte, mussten wir einen bestimmten Gegenstand finden, eh wir uns hinsetzen durften. Ich hab ganz knapp verloren und bin überhaupt erst soweit gekommen, weil mein Mann in der ersten Runde seinen Platz für mich abgegeben hatte 😀
Zum Schluss warf ich noch meinen Brautstrauß und ich habe noch nie einen so schönen Fang gesehen, wie zu meiner Hochzeit haha, es war großartig wie sie jubelnd mit hochgerissenen Armen um den Hof lief und direkt zu ihrem Freund ging und den Strauß präsentierte – großartig!
Feiern & Tanzen
Dann wurde drinnen im Kaminzimmer aufgelegt und mit dem Hochzeitstanz eröffneten wir die Tanzfläche. Den Tanz haben wir absichtlich SEHR kurz gehalten, weil wir beide nicht sooo der Fan davon waren haha drinnen konnte man dann tanzen und ein paar Fotos in der Fotobooth machen, die uns von meiner anderen Schwiegermama geschenkt wurde. Die Fotos gucke ich mir immer noch gerne an, weil sie so WITZIG sind! Draußen haben sich die Leute gemütlich unterhalten und an der Bar bedienen lassen.
Um 3 Uhr war dann alles vorbei und mit dem Shuttle wurden wir ins Hotel gefahren! Im Hotel hatten wir sogar ein Upgrade auf die Honeymoon Suite bekommen! Die war mit zwei Zimmern wirklich riesig und hatte sogar eine Sauna, schade, dass wir nicht länger geblieben sind 🙂 Ich war froh, dass sich das Wetter richtig gut gehalten hatte und man wirklich nie gefroren hat!
Frühstück
Am nächsten Tag trafen wir uns mit allen Gästen, die auch im Hotel übernachtet hatten, zu einem leckeren Frühstück und verabschiedeten uns dann nach und nach. Als Ehepaar fuhren wir dann nach Hause 🙂 Was für ein Tag! Wir haben ihn wirklich sehr genossen und uns gefreut, wie gut alles geklappt hat und wie entspannt alles war. Es war wirklich einer der schönsten Tage!
Ich weiß jetzt auf jeden Fall wie sich meine Bräute fühlen und wie schnell auch alles vorbei ist. Im Vorfeld hat es Ewigkeiten gedauert, eh der Tag da war und danach hab ich einmal geblinzelt und eine Woche war vorbei! Um so schöner ist es, dass wir ganz viele Fotos haben, die uns an den Tag erinnern können!
Hut ab, wer bis hier unten alles gelesen hat 😀 Zur Belohnung gibt es ein paar Fotos von dem Tag zu sehen!