Warum eine Shotlist kontraproduktiv ist

Ab und zu kommt es vor, dass mich eine Latte von Bildern erreicht oder ggf. sogar eine Liste mit Bildideen (eine sogenannte Shotlist), was sich die Paare am Hochzeitstag von mir wünschen. Es gab da wohl auch mal ein großes Hochzeitsmagazin, welches eine solche Shotlist veröffentlicht hat und alle Paare darauf trimmte „Das muss euer Fotograf alles abbilden!“

Im heutigen Beitrag wollte ich darauf eingehen, warum eine Shotlist eher kontraproduktiv ist!

1) Ein Profi hat seine Shotlist im Kopf

Das ist einfach so – ich brauch keine Liste auf der steht „1. Kuss nach der Trauung“ oder „Blumenstrauß“ oder „Hochzeitstorte beim Anschneiden“. Das sind alles Dinge die eh organisch über den Tag hinweg passieren und bei denen mir als Profi vollkommen bewusst ist, dass diese zu den Must Have Shots gehören. So richtig offensichtliches kann also direkt schon mal gestrichen werden.

Warum eine Shotlist eher kontraproduktiv ist

2) Eine Shotlist verhindert Kreativität

Beißt man sich zu sehr an so einer Liste fest, verpasst man ggf. ungestellte Momente, weil man so beschäftigt ist. Eine Shotlist verhindert einfach die Kreativität und vor allem den authentischen Ablauf. Auch bei der Fotosession mit dem Paar finde ich es nicht immer hilfreich eine Reihe von Posen zugeschickt zu bekommen – vor allem, wenn die Paare selbst dann daran festhalten und den natürlichen Fluss von einer Session mit „Ah! Machen wir noch…? Und…? Außerdem…!“ unterbrechen.

Ich lass mir meistens die Bilder schicken und ignoriere sie dann ganz frech… bis zum Schluss. Erst dann hole ich das Handy aus der Tasche und checke mit meinem Paar gemeinsam gegen, was wir von uns aus schon gemacht haben und ob es noch was gibt, was man jetzt noch umsetzen möchte. Meistens ist das nämlich nicht der Fall!

3) Eine Shotlist schränkt einfach ein

Ich weiß, dass ich einmal für ein freies Projekt eine Liste mit allen möglichen Winkeln von einem Leihobjekt bekomme habe. Ich war so damit beschäftigt diese Liste abzuarbeiten, dass die Luft dann total raus war und ziemlich steife Bilder entstanden. Na klar, eine grobe Richtung oder Wünsche sind immer möglich – aber feste Listen empfinde ich als einschränkend. Wilde Ideen und Spinnereien werden so unterbunden und oft sind das dann aber die Bilder, die besonders organisch & authentisch aussehen.

Wann nutze ich eine Shotlist?

In meinem Fragebogen, den meine Paare ca. 1 Monat vor ihrer Hochzeit erhalten, erfrage ich natürlich auch spezielle Wünsche. Zum Beispiel wenn eine Überraschung geplant wird oder ein ganz besonderes Erinnerungsstück (z.B. ein alter Puppen-Ziehwagen) irgendwo eingebunden ist. Solche absoluten Besonderheiten kann ich natürlich nicht riechen und bin hier natürlich auf diese Hinweise angewiesen.

Außerdem nutze ich eine Shotlist für die Gruppenfotos. Somit gehen diese schnell und zügig vonstatten und keiner wird vergessen bzw. beschränken wir uns einfach auf die wichtigsten Personen. Ich lege mir diese Liste auf meine Smartwatch und kann dort direkt die einzelnen Gruppen abhaken!

Warum eine Shotlist eher kontraproduktiv ist

Also liebe Hochzeitspaare: ihr habt also mehr davon, wenn ihr eurem Fotografen vertraut und ihn/sie wortwörtlich ihr Ding machen lasst und bekommt so einfach die schönsten und natürlichsten Bilder. Wie gesagt, es spricht nichts dagegen ein zwei Bilder zu schicken – aber lasst euch überraschen, dass eure eigenen Bilder dann viel schöner werden, als die von einer Shotlist!

Warum eine Shotlist eher kontraproduktiv ist

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